Auf einem aufgeschlagenem Notizbuch liegt der Tranmitter und das Ladegrät des Eversense XL, sowie ein Smartphone, auf dem man Glucosewerte sehen kann.

507+ Tage mit dem Eversense XL

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Aller guten Dinge sind drei. So lautet zumindest das Sprichwort. Und irgendwie passt das ganz gut auf meine Erfahrungen mit dem Eversense XL. Denn erst der dritte Sensor lief bei mir die komplette Zeit durch. Was mir alles mit dem Eversense XL passiert ist, warum ich mich für das System entschieden habe und wie ich es finde, erzähle ich dir jetzt.

Entscheidung fürs Eversense XL

Bevor ich zum Eversense XL gewechselt bin, hatte ich das FreeStyle Libre (die Version ohne Alarme). Das System hatte mir schon sehr bei meiner Einstellung geholfen, aber mit der Zeit wurde mir klar: Ich brauche Warnungen, wenn die Werte meinen Zielbereich verlassen!

Also wollte ich auf ein CGM System wechseln, aber welches? Die Frage ließ sich am besten mit einer Pro-Und-Contra-Liste für die verschiedenen Systeme beantworten. So sammelte ich alle Infos, die ich pro System bekommen konnte, zusammen und entschied mich letztendlich für das Eversense XL. Okay, ein ganz kleines bisschen vielleicht auch wegen dem Cyborg-Feeling, was der implantierte Sensor so mit sich bringt.

In der Mitte liegt ein Smartphone, auf dem die Platzierungshilfe des Eversense XL zu sehen ist. Rechts daneben sind die beiden Pflastervarianten für den Transmitter zu sehen.
Dies ist die Platzierungshilfe des Eversense XL mit den beiden Pflastervarianten für den Transmitter.

Beantragung und Setzen des Eversense XL

Die Beantragung des Sensors lief wie bei jedem anderen Hilfsmittel auch: Ich habe den Wunsch zum Wechseln des System mit meiner Dia-Praxis besprochen. Sie haben ein Rezept für den Eversense XL ausgestellt und dies dann zusammen mit ein paar weiteren Unterlagen zur Krankenkasse geschickt. Die Krankenkasse hatte sich dann nochmal bei mir gemeldet und Dokumentationen der letzten 3 Monate angefordert. Dann hieß es für mich abwarten. Aber letztendlich kam die Kostenübernahme der Krankenkasse, wenn auch viel später als gedacht, und ich konnte den Termin für das Setzen des ersten Sensors ausmachen.

Da meine Dia-Praxis kein Eversense CGM-Zentrum ist, musste ich mich mit der nahegelegenen Uniklinik in Verbindung setzen und einen Termin für das Setzen ausmachen. Da dies mein erster Sensor war, durfte ich zuvor noch eine eintägige Schulung für das Eversense XL besuchen.

Am Tag des Setzens war ich mega nervös. Immerhin ist es ja ein kleiner Eingriff. Das Warten im Wartebereich hatte es nicht wirklich besser gemacht. Als ich dann dran kam, war jedoch alles sehr entspannt. Am Wunscharm wurde eine passende Stelle gesucht, gefunden und markiert. Dann wurde ich auf den kleinen Schnitt vorbereitet. Die örtliche Betäubung war aber ehrlich gesagt das Unangenehmste am Setzen des Eversense XL. Vom Schnitt und dem Einsetzen habe ich nur ganz dumpf was bemerkt.

Auch bei den Wechsel-Terminen lief alles problemlos und fix. Lediglich das Entfernen des ersten Sensors hatte etwas länger gedauert, da sich der Sensor wohl etwas verwachsen hatte. Bisher sind jedoch alle Narben gut verheilt und einige sieht man schon fast nicht mehr.

Ausschnitt meines Rechten Arms, auf dem der aufgeklebte Transmitter zu sehen ist.
So sieht der Eversense XL in Aktion aus.

Ausschnitt meines rechten Arms, auf dem die kleine Narbe zu sehen ist.
Hier kann man die kleine Narbe sehen.

Aller guten Dinge sind drei?

Mittlerweile sind eineinhalb Jahre vergangen, seit ich den ersten Sensor gesetzt bekommen habe. Ich bin zur Zeit bei Sensor Nummer 4 und bisher läuft dieser sehr stabil. Dass das aber nichts heißen mag, habe ich leider bei den ersten beiden Sensoren feststellen dürfen.

Sensor Nummer 1 hatte die ersten 30 Tage gefühlt alles geboten, was an Fehlermeldungen so geht. Vielleicht hast du das ja schon in meinen Stories auf Instagram mitbekommen. Auf jeden Fall musste ich das System dreimal Re-Initialisieren und zwar aus folgenden Gründen:

  • Sensorüberprüfung: Das System verkündete diesen Fehler und sprang sofort in die Re-Initialisierung. Das war etwa 15 Minuten NACHDEM ich mich schlafen gelegt hatte. Ich habe die Re-Initialisierung dann auf den nächsten Morgen verschoben.
  • Sensor für 6 Stunden gesperrt: Diese Fehlermeldung kam an Weihnachten und folgte auf vier bis fünf Kalibrierungen, die im Schnitt um 140 mg/dL voneinander abgewichen sind. Den Abend mit der Familie habe ich mir dennoch nicht vermiesen lassen!
  • Transmitterfehler: Laut Fehlermeldung sollte man sich mit dem Kundenservice in Verbindung setzen. Aber was tun, wenn grade Wochenende ist und der Kundenservice nicht erreichbar? Man liest das Handbuch und entscheidet sich dazu den Transmitter zurückzusetzen.

Danach lief das System zwar wieder problemlos weiter, stieg aber bei Tag 90 ohne Vorwarnung aus.

Sensor Nummer 2 lief von Anfang an besser, hielt aber nur etwa 120 Tagen durch. Immerhin gab es einige Tage vorher die Meldung, dass der Eversense XL nun nur noch 4 Tage läuft, bis er dann seine Dienste verweigern würde. Na super!

Glücklicherweise hielt er doch noch ein paar Tage länger durch, sogar einen MRT Termin habe ich mit dem Sensor im Arm durchgezogen (wurde damals in Deutschland nicht empfohlen vom Kundenservice, aber da der Sensor eh schon die Abschiedstour geplant hatte, war mir das auch egal :D). Die defekten Sensoren wurden nach der Extraktion an Senseonics zur Überprüfung geschickt. Ich werde aber vermutlich nie genau wissen, was zu dem Ausstieg geführt hatte.

Mit Sensor Nummer 3 hatte ich dann endlich Glück. Er wäre sicher auch die kompletten 180 Tage durchgelaufen, wenn wir ihn nicht eine Woche früher gewechselt hätten.

Auf einem aufgeschlagenem Notizbuch liegt im oberen Teil des Bildes der Transmitter und links daneben die zugehörige Ladeschale. Im unterem Bereich des Bildes ist links ein Teil eines Smartphones zu sehen und mittig zwei Stifte.

Leben mit dem Eversense XL

Durch den Eversense XL hat sich mein Leben mit Diabetes sehr verbessert. Es ist nicht so, dass ich nicht schon vor dem CGM gut mit meinem Diabetes gelebt habe, aber gerade mit so einem System wird vieles leichter.

Die Alarme helfen mir rechtzeitig einem Unter- oder Überzucker entgegenzuwirken, vor allem nachts oder bei stärkerer Bewegung. Aber auch im mitunter stressigen Arbeitsalltag hat es mir schon sehr geholfen.

Ein für mich unschlagbarer Vorteil ist, dass der Transmitter vibriert, wenn der Wert den Zielbereich verlässt. Es gibt dabei unterschiedliche Vibrationsmuster für z.B. zu niedrige oder zu hohe Werte, sodass man sie auch ohne Smartphone in der Nähe gut unterscheiden kann.

Mittlerweile habe ich mich auch an das regelmäßige Aufladen des Transmitters gewöhnt. Immerhin dauert das auch nur maximal 15 Minuten. Aber so eine richtige Routine wollte sich auch nach all der Zeit noch nicht einstellen. Auch an die täglichen Kalibrierungen gewöhnt man sich gut. Ich freue mich immer, wenn die Werte übereinstimmen.

Etwas nervig, und das gebe ich gerne zu, ist der Wechsel des Sensors, da man dies natürlich nicht alleine machen kann. Vor allem, wenn das System vorzeitig ausgefallen ist. Denn in den Fällen musste ich auf den Wechsel-Termin meist einen Monat warten. Und zurück zu den Basics.

Wie alle anderen CGM Systeme hat auch das Eversense XL seine Vor- und Nachteile. Und vielleicht steckt es in manchen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Gerade auch im Zusammenspiel mit Android. Aber wenn das Eversense XL läuft, ist es sehr genau. Zumindest bei mir.

Trägst du ein FGM oder CGM? Und wenn ja, welches? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen!

♥ Mel

* Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung für das Eversense XL CGM System. Ich habe es regulär bei meiner Krankenkasse beantragt und sie übernimmt die Kosten. Ich habe diesen Artikel geschrieben, um mit dir meine Erfahrungen zu teilen.

2 Kommentare zu “507+ Tage mit dem Eversense XL

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