„Ich kann das!“ – mein Erfahrungsbericht zum FreeStyle Libre von Abbott

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Ich hatte die letzten Wochen die Möglichkeit das neue Messgerät von Abbott, das FreeStyle Libre, in allen möglichen Situationen zu testen. Immer noch begeistert von dem Flash vermisse ich ihn doch schon ein wenig. Er hat einfach vieles leichter gemacht.

Ich kann das ohne Stechhilfe!
Kampagnen-Poster – Ich kann das ohne Stechhilfe!

Ich kann das! Ohne Stechhilfe, im Kino, im Meeting, beim Sport, einfach immer und überall, wo es mir grade passt! Schnell, unkompliziert & diskret. Das ist das Motto der Kampagne zum FreeStyle Libre. Wie ich finde sehr passend, was sich in den vergangen Wochen des Testens auch gezeigt hat. Aber nun erst mal ein paar Infos zum FreeStyle Libre.

Lesegerät & Sensor

Das Lesegerät wird zusammen mit einem Lade-/Synchronisationskabel (MikroUSB) geliefert. Um das Lesegerät auch mal in der Steckdose aufladen zu können, gibt es zusätzlich noch einen AC-Adapter. Und natürlich darf die obligatorische Bedienungsanleitung hier auch nicht fehlen. Der Sensor wird in einer separaten Verpackung geliefert. Diese beinhaltet neben dem Sensor, der in zwei Teilen (inklusive Setzhilfe) kommt, noch ein Alkohol-Tüchlein zum Desinfizieren und eine kleine Anleitung zum Setzen des Sensors.

 

Das Setzen des Sensors geht recht schnell. Dazu muss erst einmal die Stelle am Oberarm, auf die der Sensor später gesetzt werden soll, mit dem Alkohol-Tüchlein desinfiziert werden. Während die Stelle trocknet, kann der Sensor entsprechend der Anleitung zusammengesteckt werden. Die Setzhilfe für den Sensor wird somit gleich gespannt. Anschließend kann der Sensor an der zuvor desinfizierten Stelle am Oberarm platziert werden. Einfach ansetzen und fest runter drücken. Es ziept vielleicht ein bisschen, ist aber vergleichbar mit dem Setzen eines Teflon-Katheters mit entsprechender Setzhilfe. Nun vorsichtig die Setzhilfe vom Sensor nehmen. Zum Schluss nur noch den schmalen Pflasterrand festdrücken, damit er sich nicht direkt wieder ablöst.

 

Damit der Sensor aktiviert wird, muss mit dem Lesegerät einmal über den Sensor gefahren („gescannt“) werden. Dann heißt es 60 Minuten warten, bevor der erste Wert ausgelesen werden kann.

Der Sensor kann nun bis zu den zwei angegebenen Wochen halten, dies ist aber leider immer abhängig von verschiedenen Faktoren (allergische Reaktion auf das Pflaster, Stelle nicht gut genug gereinigt, etc.). In meinem Fall hielt der Sensor die volle Zeit, obwohl ich am Anfang echt bedenken hatte. Das liegt auch ein bisschen daran, dass so mancher Katheter bei mir noch nicht mal einen Tag überlebt hat. Aber keine Sorge, den Sensor kann man auch problemlos mit Tape fixieren.

Kleiner Hinweis noch zum Lesegerät: natürlich kann mit dem Lesegerät auch der Blutzucker gemessen werden. Kompatibel sind hier die Teststreifen des FreeStyle Precision, sie sind einzeln verpackt und man sie mal schnell in die Tasche Packen, ohne dabei gleich eine ganze Dose mitzunehmen. Auch das Messen der Ketone im Blut ist mit den β-Keton-Teststreifen hierbei kein Problem.

Kosten & Vertrieb

Der Vertrieb der Sensoren und des Lesegerät soll laut Abbott ausschließlich über den eigenen Online-Shop laufen. Für Deutschland ist der Shop Ende Oktober live gegangen. Das FreeStyle Libre gibt es einmal als Starter-Paket für etwa 170€, dies beinhaltet das Lesegerät und zwei Sensoren. Weitere Sensoren können einzeln für um die 60€ pro Sensor erworben werden. Abbott plant zudem ein Sensoren-Abonnement mit verschiedenen Versandoptionen (monatlich/quartalsweise/etc.) anzubieten. Die Sensoren werden dabei noch mal ein paar Euro günstiger und je nach Versandoption spart man auch bei den Versandkosten.

Alltagstauglichkeit

Ich habe den Sensor die vollen zwei Wochen tragen können und in der Zeit ausgiebig in allen möglichen Situationen belastet und getestet. Mein armer Sensor musste bei mir so einiges aushalten, u.a.:

  • tägliches Duschen
  • 1 Stunde Laufen
  • 1 Stunde Zumba
  • Klettern im Kletterwald

Während des Wochenendes in der FlashWG haben wir alle den Sensor in einem Fitnessstudio noch mal richtig auf die Probe gestellt. Ich für meinen Teil war auf dem Laufband und habe danach ein paar Übungen gemacht, bevor es dann zum Entspannen in den Pool und Whirlpool ging. In der ganzen Zeit hat sich bei mir der Sensor nur ein wenig am Rand gelöst, jedoch die 14 Tage problemlos durchgehalten.

Er hielt sogar so gut, dass ich beim Abmachen des Sensors so meine Last hatte. Zurück blieb der rote Fleck (wie auf dem Bild zu sehen), was meine Dia-Beraterin dazu veranlasste mir einen Hautschutz für Pflaster zu empfehlen. Besser geht das Ablösen während oder kurz nach dem Duschen, weil dort das Pflaster durch das heiße Wasser gut aufgeweicht ist.

 

Das Messen mit dem Falsh ist echt super schnell und unkompliziert. Lesegerät anschalten, über Sensor fahren und Wert mit Tendenz ablesen. Der Sensor speichert die Werte der vergangen 8 Stunden, alle 15 Minuten wird ein Wert im erhoben. Um einen lückenlosen Verlauf zu bekommen, sollte man innerhalb von 8 Stunden mindestens 1x gescannt haben. Schläft man wie ich am Wochenende gerne mal länger, z.B. 10 Stunden, ist das auch kein Problem. Dem Sensor/Lesegerät fehlen dann die ersten beiden Stunden vom Schlaf (setzt natürlich voraus, dass man direkt vorm Schlafen gehen noch einmal gescannt hat 😉 ).

Mein Fazit zum FreeStyle Libre

Die Zeit mit dem FreeStyle Libre war echt super und ich vermisse ihn mittlerweile schon. Es war echt um einiges einfacher, mal schnell den Glucose-Wert zu ermitteln. Ich habe bestimmt im Durchschnitt 3x so oft gemessen, wie sonst. Aktuell messe ich etwa 5 Mal am Tag meinen Blutzucker, das sind während der über 10 Jahre mit meinem Diabetes etwas mehr als 18700 Mal in den Finger pieken. Eine ganze Menge und bei weitem zu wenig, wie ich feststellen durfte. Mit dem Flash erhält man einen Verlauf der Glucos-Werte, ähnlich einem CGM, jedoch ohne die für das CGM typische Kalibrierung und Hypo-/Hyperwarnung, denn das Flash ist kein CGM!

Pro

  • diskrete, schnelle Messung
  • hygienische Messung, da kein Blut benötigt wird
  • Anzeige des Glucose-Verlaufs (was gut für eine Verbesserung der Therapie-Einstellung ist)
  • benötigt keine Kalibrierung
  • Auslesesoftware gibt es neben Windows auch für Mac! 🙂

Contra

  • scannt man mal nicht innerhalb von 8 Stunden, erhält man eine Lücke im Verlauf
  • Display des Lesegeräts ist recht schwerfällig
  • Display-Helligkeit kann nicht eingestellt werden
  • Manche Einstellungen sind nur mit Fachpersonal-Code möglich
  • keine Verbindung zur Pumpe (aktuell) möglich
  • der Sensor kann nicht verlängert werden

Alles in allem finde ich das Flash echt gelungen. Egal ob Pen oder Pumpe, das FreeStyle Libre unterstützt bei der Einstellung der Diabetes-Therapie. Aktuell übernehmen die Krankenkassen das FreeStyle Libre noch nicht (auch wenn es preislich vergleichbar mit den Teststreifen in dem Zeitraum ist). Ich hoffe, dass dieser Schritt bald gegangen wird. 🙂

Falls es Fragen gibt, kannst du sie mir gerne hier als Kommentar, per Kontaktformular oder auf Facebook schreiben.

♥ Mel

*Ein Starter-Paket bestehend aus dem Lesegrät und zwei Sensoren wurde mir freundlicherweise von Abbott zum Testen zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

25 Kommentare zu “„Ich kann das!“ – mein Erfahrungsbericht zum FreeStyle Libre von Abbott

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