Es ist Donnerstag in der diesjährigen Diabetes Blog Woche und heute geht es um „Diabetes und TypF“. Nach über 11 Jahren mit dem kleinen Monster als ständigen Begleiter ist mein TypF-Umfeld eigentlich schon ganz gut geschult. Dennoch kann es ja nie schaden, nochmal eine kleine Gebrauchsanweisung da zu lassen. 😉
Ich schreibe hier mal ein paar Dinge nieder, ohne spezielle Reihenfolge, die mich – mal mehr, mal weniger – nerven. Vielleicht sind da ja auch ein paar Punkte dabei, bei denen ihr euch sagt: „Ja, genauso geht es mir auch!“ Und dann gibt es noch ein paar Punkte, worüber ich mich bei TypFlern sehr freue, wenn sie diese Eigenschaften und Ansichten mit sich bringen. 😉
Was nicht so gut bei mir ankommt
- Wenn ich aus der Küche mit einer kleinen Schüssel Chips (oder anderen kohlenhydrathaltigen Naschereien) komme, dann nasche mir nichts weg, weil es mit Sicherheit abgewogen ist und ich dafür schon gespritzt habe!
- Wenn du mir sagst, dass du dich nie selbst spritzen könntest (in der Zeit, als ich noch keine Insulinpumpe getragen habe). Tja, siehst du, wenn du es tun musst, weil du sonst nicht weiter leben kannst, dann ist dir deine Angst vor Spritzen auch egal. 😉 (Wobei ich sagen muss, dass ich da nie eine Phobie gegen hatte)
- Wenn wir uns schon länger kennen und du bei manchen Sachen noch immer fragst, ob ich das essen darf. Klar darf ich das essen und das und das und – ach ja – alles andere auch! 😉 (Okay, manches ist vielleicht besser für mich als andere Dinge, aber solang ich weiß, was ich für spritzen muss, passt alles!)
- Wenn es für dich so unvorstellbar ist, dass ich meine Insulinpumpe eigentlich fast 24 Stunden am Tag trage. Ja, selbst wenn ich schlafe brauche ich Insulin.
- Wenn ich nicht verstehe, warum es beim einem Mal gut klappt mit den Werten und beim nächsten Mal alles im Chaos versinkt und du mir den Tipp gibst, dass ich doch einfach alles so machen sollte, wie bei dem Mal, wo es gut gepasst hatte. Hmm, das ist mir auch klar, aber mein Blutzucker wird von so vielen Dingen beeinflusst, dass das leider nicht immer möglich ist. Und ich mache das lieber mit mir selbst aus. 😉
- Wenn du meine Insulinpumpe siehst und mich fragst, ob sie jetzt alles für mich regelt und ich nicht mehr Blutzucker messen muss. Ähm ja, nein, das kann sie leider (noch) nicht.
- Wenn du mir – egal in welcher Situation – versuchst du erklären, wie ich am besten meinen Diabetes managen sollte! Zieh dir am besten deine Laufschuhe an und lauf los!
Wofür du Bonus-Punkte bekommst
- Wenn du das erste Mal hörst, dass ich Diabetes habe, und mich dann fragst, wie man mir am besten helfen kann, wenn mir was passiert!
- Wenn du den Unterschied zwischen Typ1 und Typ2 verstehst.
- Wenn du mich fragst, ob das Messen weh tut, ich dich dann frage, ob du es mal ausprobieren magst, um zu sehen, wie es ist, und du es dann tatsächlich machst!
- Wenn ich eine Unterzuckerung habe und du mir ohne zu meckern alles bringst, worum ich dich bitte!
Ich habe mich eigentlich mittlerweile daran gewöhnt, dass mal Fragen aufkommen, vor allem, wenn ich neue Leute kennen lerne. Dennoch kann es anstrengend sein, immer wieder die gleichen Aussagen zu hören, die gleichen Fragen zu beantworten. Vielleicht sollte ich dazu mal eine FAQ-Seite hier im Blog anlegen und bei Bedarf drauf verweisen. 😉 Spaß beiseite.
Diabetes ist ein 24 Stunden Job, 365 Tage im Jahr, ohne Pause/Urlaub. Wir geben unser bestes, um unsere Hochs und Tiefs in den Griff zu bekommen. Um spontan und aktiv zu sein und alles tun zu können, was wir uns wünschen. Bedenkt das bitte immer!
Kleiner Tipp an dich als TypF: Wenn du nicht weißt, wie du mit mir umgehen sollst, behandle mich am besten so, wie du gerne behandelt werden möchtest. Sei es als Kollege, Bekannter, Freund oder Familien-Mitglied. 🙂
Was sollten eure TypFler unbedingt beachten? Was läuft gut, was schießt übers Ziel hinaus? Und was haltet ihr von so einer FAQ-Seite hier im Blog?
Lasst es mich wissen!
♥ Mel
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